Private Homepage von Johannes Philipp
Wanderpaddeln 2024

Wanderpaddeln 2024

Brandenburg

Blick über den Irrsee

Unterwegs mit neuem Kanu

Bamberg

Auf dem linken Regnitzarm in Bamberg vor der Schleuse 100

2024 schafften wir es erst Mitte Juni, eine kleine Reise mit Wohnwagen und Boot zu unternehmen. Das wurde wirklich Zeit, denn nach 25 Jahren hatten wir uns von unserem treuen "Stille Wasser" Kanu, einem Old Town Beaver, getrennt. Ersetzt wurde es durch einen gleich großen Armerlite Skyliner 16, der auf den Namen "Stille Wasser 2" getauft wurde. Sein größter Vorteil: Er ist wesentlich leichter als der Vorgänger.

Nach einigem Hin und Her und intensivem Studium der Wetterkarten entschieden wir uns für die Dahme-Heideseen, ca. 80 km südöstlich von Berlin.

Weil für uns schon der Weg zum Reisevergnügen gehört, legten wir zwei Zwischenübernachtungen ein: Auf dem sehr modernen Campingplatz Nabburg und dem recht versteckt liegenden Campingplatz Reinsberg in Sachsen.

Unser Standquartier für viele Kanu- und ein paar Fahrradtouren war der Campingplatz Dahmsdorf am Storkower See.

Am ersten Tag fuhren wir zum "Einpaddeln" und Ausprobieren des neuen Boots nur je 5 km über den Storkower See zum gleichnamigen Ort und zurück. Vor allem für Irmhild war das gewöhnungsbedürftig, denn das neue Kanu ist wesentlich kippliger als das alte. Aussetzen konnen wir beim Ruderverein Storkow, wo das Boot gegen 3 € sicher liegt. Außer einem kleinen Sandstrand östlich des offiziellen Strandbads gibt es in Storkow keine weiteren Ein-/Aussetzstellen für Kanus. Die Stadt selbst ist sehr schön und verfügt u. a. über eine hervorragende Eisdiele.

Kirche von Storkow

Kirche von Storkow

Die Hubbrücke von Storkow

Viel Verkehr an der Hubbrücke von Storkow

Blick ins Kanu mit Seenkarte, Bootswagen, Schwimmwesten usw.

Blick ins Kanu

Für Planung und Durchführung dieser Touren fast unerlässlich:

Der Jübermann Tourenatlas TA 5 Berlin - Brandenburg, Karten 37/38.

Am zweiten Tag ging es durch den südlichen Storkower Kanal und die (Selbstbedienungs-)Schleusse von Wendisch Rietz am Südufer des Scharmützelsees entlang ins Glubig-Melang-Fließ. Dort gibt es eine vollautomatische Schleuse, die man aber nur benutzen kann, wenn man zur richtigen Zeit in die richtige Richtung möchte. Sonst muss man umtragen, was aber nicht schwierig ist. Es folgt eine traumhafte, völlig motorbootfreie Fahrt durch Fließe und den Großen Glubigsee zum Südende des Springsees. Dort wartet die Waldgaststätte "Zur Quelle" auf den hungrigen Gast. Wir waren vom frischen Kuchen begleistert. (Hin und zurück 20 km)

Nach einem Regentag mit Kurzbesuch in Bad Saarow ging es auf eine längere Kanutour über den Storkower See, durch Storkow auf dem Kanal bis kurz vor den Wolziger See, wo wir umkehren mussten, um rechtzeitig vor Schleusenschließung in Storkow zu sein. Eine traumhafte Fahrt (22 km), aber ohne Aussetzstellen für Kanus! Das Umtragen der Schleusen wäre mühsam (Kummersdorf) bzw. unmöglich (Storkow).

Paddeltage wechselten meist wetterbedingt mit Radfahrten und Wanderungen, z.B. zu den Salzwiesen von Storkow, einem seltenen Biotop im Binnenland.

Weitere Paddelrouten waren.

  • Eine weitere Fahrt zum Springsee
  • Eine Fahrt von Prieros über den Langen See, den Wolziger See, den Storkower Kanal und den Storkower See zum Campingplatz Dahmsdorf (22 km, 2 Schleusen, Auto umsetzen mit dem Fahrrad)
  • Die Abschlussfahrt von Dahmsdorf durch die Schleuse von Wendisch Rietz zum Scharmützelsee und hier windbedingt direkt am Ostufer bis zur Badestelle von Diensdorf-Radlow, zurück am Westufer in den Hafen von Wendisch-Rietz, wo uns der Hafenmeister netterweise die Slipanlage zum Aussetzen öffnete (17 km).

Bad Kösen und Naumburg an der Saale

Steilufer der Saale beim"Himmelreich" in der Nähe von Saalburg

Auf der Saale zwischen Camburg und Großheringen

Erst am letzten Tag meiner Reise setzte sich die Sonne von Anfang an gegen den Nebel durch und ermöglichte so eine herrliche Kanufahrt von Camburg nach Bad Kösen (17 km, kein Umtragen). Dank der flotten Strömung der Saale war die Tour nach gut 2 Stunden leider schon wieder zu Ende. Da ich das Auto mit dem Fahrrad zurückholte, war ich darüber trotzdem nicht unglücklich. Eine Besonderheit dieser Strecke sind die hervorragend ausgebauten Ein-/Aussetzstellen, wie man sie in Deutschland leider nur sehr selten findet. Kurz: Hier gibt es ein wirklich ungetrübtes Paddelvergnügen.


Zu den Fotos dieser Reise geht es hier.

Den Abschluss meiner fast dreiwöchigen Wohnwagen-Tour in den "Norden" bildete ein viertägiger Aufenthalt am hervorragenden Campingplatz  an der Rudelsburg in Bad Kösen an der Saale. Endlich sollte das Wetter besser werden, so dass vielleicht noch ein Paddeltag auf der Saale drin sein könnte.

Zunächst war aber wieder "Kultur" angesagt in Gestalt einer  - sehr guten - Dom- und ebenfalls sehr interessanten Stadtführung in Naumburg an der Saale.

Lettner vor dem gotischen Westchor des Naumburger Doms

Auch Bad Kösen selbst hat ein paar imposante Sehenswürdigkeiten: Ein riesiges Gradierwerk von über 300 m Länge und ca. 20 m Höhe, das bereits 1780 erbaut wurde, die dazugehörige "Wasserkunst", ein von einem Wasserrad in der Saale angetriebenem Holsgestänge, über das Sole aus einem Brunnen auf das Gradierwerk gepumpt wird, und einiges mehr.

Das Gradierwerk von Bad Kösen

Kanu-Einsetzstelle in Camburg

Warten vor der Schleuse Viereth

Seit ein paar Jahren gehen mein Nachbar und unser Freund Anfang August ein paar Tage zum Paddeln. Heuer haben wir uns für Bamberg entschieden. Wir hatten drei Tage Zeit und machten diese Touren:

1) Auf dem Main von Breitengüßbach zur Mündung und dann regnitzaufwärts zum Bamberger Faltbootclub, wo wir übernachteten. Wir hatten uns für den bequemen Einstieg am Badestrand des Breitengüßbacher Sees entschieden, hatten aber die Strömung des in den See fließenden Mainwassers völlig unterschätzt. Es gelang uns nur mit großer Mühe, auf diesem Weg in den Main zu kommen.

2) Auf Regnitz und Main vom Faltbootclub nach Eltmann. Das Highlight hier ist die Durchfahrt durch die Großschiffahrtsschleuse Viereth. Weil es keine Umtragemöglichkeit gibt, werden Kleinfahrzeuge, also auch wir Paddler, mit den großen Pötten mitgeschleust. In Eltmann gibt es eine sehr gute Aussetzstelle direkt am Wohnmobilstellplatz, wo auch normale Autos parken können.

3) Auf der Regnitz von Hirschaid durch die Altstadt von Bamberg zum Faltbootclub. Diese Tour besticht durch die Schönheit der Regnitz und die spektakuläre Kulisse der Bamberger Altstadt. Die Einsetzstelle ist in der Canua-App gut beschrieben. In der Uferstraße findet man an der Hochwasserschutzmauer eigentlich immer eine Parkmöglichkeit. Das Umtragen der alten Schleuse 100 des Ludwig-Donau-Main-Kanals erwies sich als "nicht ohne". Entschädigt wurden wir vom freundlichen Fährmann der Don-Bosco-Fähre, der uns die Gierseiltechnik erklärte und die Fähre selber fahren lies(!). An der Aussetzstelle unmittelbar vor der Friedensbrücke fährt man leicht vorbei, weil sie nicht gekennzeichnet und schwierig anzusteuern ist.


Alle drei Touren sind anfängertauglich. Das Umstellen der Autos für den Bootstransport kann leicht mit Fahrrädern durchgeführt werden.


Hier sind die Fotos von allen 3 Touren.


Beim Umtragen an der Schleuse 100
geht es steil und eng zu.

Brandenburg an der Havel

Hier verbrachte ich die zweite Oktoberwoche aus zwei Gründen: dem Treffen der ehemaligen Landesbilldstellenleiter Deutschlands und zwei Kurzreferaten beim #excitingedu-Kongress in Berlin. Den Wohnwagen stellte ich in der Stadtmarina Brandenburg ab, wo die Stellplätze technisch up-to-date sind und sogar neue Privatbäder gebucht werden können. Angesichts der anhaltend kalten Witterung war das ein Luxus, den ich mir gerne leistete. Zudem hat die Marina eine große, sehr gepflegte Slip-Anlage, die sich auch zum Ein- und Aussetzen eines Kanus hervorragend eignet. Mit dem Fahrrad ist man in wenigen Minuten in der Innenstadt.

Der Hauptgrund mit Wohnwagen, Kanu und Fahrrad hierher zu kommen, ist dass die Stadt Brandenburg einfach ein Wassersport-Paradies ist. In alle vier Himmelsrichtungen kann man auf Flüssen, Seen und Kanälen paddeln.

Da das Wetter wenigstens nicht mehr so regnerisch war wie in der Vorwoche, waren sogar drei Paddeltouren drin, die angesichts der Temperaturen von 12 bis 17 Grad leider nur relativ kurz ausfallen konnten:

  • Eine Rundfahrt von der Stadtmarina über den Silokanal, den Kleinen Beetzsee, die Brandenburger Unterhavel, die Näthewinde, die Brandenburger Stadthavel, den Stadtkanal, die Unterhavel und den Silokanal zurück zur Stadtmarina (9 km). Hier gibt es zwei Umtragestellen: den Mühlendamm und die Stadtschleuse. Beide sind dank guter Ausstiegsplattformen gut zu bewältigen.
  • Eine Rundfahrt von der Stadtmarina über den Silokanal in den Beetzsee, vorbei an der Regattastrecke zum Brielower Kanal und zurück (13 km);
  • Eine Rundfahrt von der Stadtmarina durch die Kanäle der Altstadt zurück zur Marina (kein Umtragen, 12 km). Besonders schön war hier die Fahrt durch den Jakobsgraben.

Als Karten- und Infomaterial sehr zu empfehlen sind der Jübermann Tourenatlas TA 5 Berlin-Brandenburg, Karten 14/15 und die Wasserwanderkarte "Die Havelseen" des Tourismusverbands Brandenburg, die es in den Touristeninformationen und vielen Hotels der Region kostenlos gibt.


Die Fotos dieser Reise gibt es hier.

Einer der "Waldmöpse", die in Brandenburg an der Havel an Loriot erinnern.

Im Brielower Kanal

Am Großen Beetzsee